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Ein ehemaliger Neonazi erzählt seine Geschichte

Erstellt von Regina Albat |

Ein Besuch von Philipp Schlaffer an der MESK

Hass. Macht. Gewalt. Dies erlebten mehrere Schulklassen an der Max-Eyth-Schule. Keine Sorge, es ging zwar um Extremismus, aber nur in einem Vortrag von Philip Schlaffer, einem ehemaligen Angehörigen der Neonazi-Szene, der nach einer verbüßten Haftstrafe den Ausstieg schaffte und sich mittlerweile für die Demokratieerziehung einsetzt.

Dem auffällig tätowierten, kräftigen Mann gelingt es, seine Zuhörer/-innen zu erreichen. Immer wieder bezieht er sie durch Fragen in seine Geschichte ein. Es ist ein persönlicher Bericht über seinen Werdegang. Trotz drastischer Schilderungen und Fotos mit Kalaschnikow, der Mann wirkt sympathisch. „Ich war nicht immer dieser nette Kerl“, betont er. Lebensumbrüche, Zweifel am Selbstwert und fehlende Freunde trieben ihn in seine neue „Familie“, die all das zu kompensieren scheint. Nach internen Kämpfen, Verrat, Gewaltexzessen, Hausdurchsuchungen etc. entsteht langsam ein Gefühl von körperlichem Unwohlsein und Unsicherheit, das immer stärker wird. Nur teilen kann er es mit niemandem aus seinem Umfeld, das eher wie ein Wolfsrudel auf Schwäche reagieren würde.

Und was hat das mit Demokratieerziehung zu tun? Bald können wir in Deutschland 75 Jahre Grundgesetz feiern. In den Grundrechten stehen die Antworten auf diese Frage. Schlaffer erinnert daran, dass jegliche Form von Extremismus schadet und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht selbstverständlich sind.