Berufskolleg Assistenten/innen der Informations- und Kommunikationstechnik

Das Berufskolleg bietet Absolventen der Realschule und anderer Schulen mit gleichwertigem Abschluss die Möglichkeit der Berufsausbildung im Berufsbereich Informationstechnik. Es ist eine zweijährige, schulische Vollzeitausbildung, die alle erforderlichen Grundlagen und modernen Aspekte vernetzter Computersysteme sowie deren Einrichtung und Einsatz beinhaltet. Schwerpunktfächer sind "Programmiertechnik", "Informationstechnik" und "Kommunikationstechnik". Der Praktikumsanteil in dieser Ausbildung liegt bei ca. 40 Prozent der wöchentlichen Unterrichtsstunden. Dabei soll vor allem dem Auszubildenden durch intensiven Umgang mit vorhandenen Systemen und Produkten das für die berufliche Praxis notwendige Wissen ganz nach dem Motto "Learning by doing" vermittelt werden.

Arbeitsgebiete: Viele Wirtschaftszweige benötigen Arbeitskräfte, die über gute praktische Fertigkeiten und solide theoretische Kenntnisse auf dem Gebiet der Datentechnik verfügen. Aufgabe der Assistenten für Informationstechnik ist es, im Dienstleistungsbereich und Computerhandel im Verkauf und Vertrieb, mit der Konfiguration und dem Aufbau von Rechneranlagen und Datennetzen tätig zu werden, sowie in Laboratorien der Elektroindustrie technische Arbeiten als Rechte Hand des Ingenieurs teilweise selbständig durchzuführen. Die Aufgabengebiete umfassen: Erstellen von technischen Dokumenten mit Hilfe von Anwenderprogrammen (z. B. Datenbank, Tabellenkalkulation); die Programmierung von kleineren Aufgaben in einer höheren Programmiersprache (C++) und Assemblersprache; Konfiguration, Installation und Administration von Einzelplatzsystemen und lokalen Netzen; Erstellen von Anwendesoftware und Informationsseiten im Internet; Informationsbeschaffung; Mitarbeit im Bereich der Automatisierungstechnik und Hardwareentwicklung; Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur von Systemen und Geräten; Zusammenstellung von Hardwarekomponenten zu einem System; Aufbau und Prüfung von digitalen und mikroprozessorgesteuerten Schaltungen. Kosten: Für die Ausbildung besteht Lernmittelfreiheit; außerdem kann ggfs. eine Förderung nach BAFÖG erfolgen.

  1. Voraussetzung für die Zulassung ist der Nachweis des Abschlusszeugnisses einer Realschule, der Versetzung in die Klasse 10 eines Gymnasiums des 8-jährigen Bildungsganges (G8) oder in Klasse 11 eines Gymnasiums des 9-jährigen Bildungsganges (G9), der Fachschulreife oder eines gleichwertigen Bildungsabschlusses. Außerdem sind von ausländischen Bewerbern ausreichende deutsche Sprachkenntnisse nachzuweisen.
  2. Übersteigt die Zahl der Bewerber die Aufnahmefähigkeit der Schule, so findet ein Auswahlverfahren nach den geltenden Bestimmungen statt. Verspätet eingegangene Aufnahmeanträge können erst berücksichtigt werden, wenn alle rechtzeitig eingegangenen Anträge im Auswahlverfahren berücksichtigt wurden.
  3. Probezeit: Die Aufnahme erfolgt zunächst auf Probe. Am Ende des 1. Schulhalbjahres wird ein Zeugnis erteilt. Die Noten dieses Zeugnisses entscheiden über das Bestehen der Probezeit. Wer die Probezeit nicht bestanden hat, muss das zweijährige Berufkolleg verlassen.

Die Ausbildung dauert 2 Schuljahre mit ca. 39 Unterrichtswochen. Es werden wöchentlich durchschnittlich 34 Unterrichtsstunden von Montag bis Freitag erteilt. Davon entfallen im ersten Jahr 12 und im zweiten Jahr 14 Wochenstunden auf die Fachpraktische Ausbildung in den schuleigenen Labor- und Werkstatträumen. Die einzelnen Unterrichtsfächer und Stundenzahlen sind der Stundentafel zu entnehmen.

1) Das Bestehen der Abschlussprüfung berechtigt die Teilnehmer, die Bezeichnung „Staatlich geprüfter Assistent für Informationstechnik“ zu führen.

2) Wenn der vorgesehene Zusatzunterricht von 5 Wochenstunden während der 2-jährigen Ausbildungszeit erfolgreich besucht und eine Zusatzprüfung erfolgreichabgelegt wird, kann die Fachhochschulreife erworben werden.

  1. Das Bestehen der Abschlussprüfung berechtigt die Teilnehmer, die Bezeichnung „Staatlich geprüfter Assistent für Informations- und Kommunikationstechnik“ zu führen.
  2. Wenn der vorgesehene Zusatzunterricht von 5 Wochenstunden während der 2jährigen Ausbildungszeit erfolgreich besucht und eine Zusatzprüfung erfolgreich abgelegt wird, kann die Fachhochschulreife erworben werden.
  3. Eintritt in eine Fachhochschule (Ingenieurschule).

Fächer & Lerninhalte

  1. Schuljahr2. Schuljahr
1.Pflichtfächer  
1.1Allgemeiner Bereich  
 Religion11
 Deutsch I11
 Englisch I11
 Wirtschafts- und Sozialkunde12
1.2Fachtheoretischer Bereich  
 Mathematik I4-
 Elektrotechnik/Elektronik3-
 Programmiertechnik23
 Informationstechnik33
 Kommunikationstechnik34
1.3Fachpraktischer Bereich  
 Praktikum Elektronik3-
 Praktikum Programmiertechnik33
 Praktikum Informationstechnik33
 Praktikum Kommunikationstechnik34
 Projektarbeit-2
1.4Wahlpflichtbereich  
 Wahlpflichtfächer44
  3533
2.Wahlfächer  
 Zusatzunterricht zum Erwerb der Fachhochschulreife  
 Deutsch II12
 Englisch II22
 Mathematik II22
 Weitere Wahlfächer--
    

Deutsch I:Literatur, Sprachliche Übungen, Sprachbetrachtung/Sprachlehre
Englisch I:Sprachliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Einsichten, Themenbereiche/Landeskunde (Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben, Übersetzen, Wortschatz, Grammatik, Stil und Sprachebene)
Wirtschafts- und Sozialkunde:Bürgerliches Recht, Grundlagen des Wirtschaftens, Markt und Preisbildung, Wirtschaftsordnungen, Geld und Währung, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Konjunktur und Außenwirtschaft, Arbeitsrecht
Mathematik I :Grundlagen der Funktionenlehre, Affine Funktionen, Lineare Gleichungssysteme, Quadratische Funktionen, Winkelfunktionen, Exponential- und Logarithmusfunktionen, Einführung in die Differential- und Integralrechnung
Elektronik:Grundgesetze, Grundschaltungen, Gleichrichtung und Stabilisierung, Verstärkung, Baugruppen elektronischer Messeinrichtungen
Programmiertechnik:Pflichtenheft, Programmiermethoden, Darstellungsformen, Vordefinierte Objektstrukturen, Kontrollstrukturen, Unterprogrammtechnik, selbstdefinierte Objektstrukturen, Vererbung, Schutzmechanismen, Praxisbezogene Objekte
Informationstechnik:Rechnertechnik, Logikschaltungen, Rechnerunterstützte Anwendungen, Mikrocontrollersysteme, Feldbussysteme
Kommunikationstechnik:Betriebssysteme, Interaktive Dienste, Vernetzte Rechnersysteme, Öffentliche Netz und Dienste, Übertragungsmedien, Übertragungsverfahren, Serverdienste, Datenschutz und -sicherheit
Praktikum 
Elektronik:Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften, Verbindungstechniken der Elektronik, Bearbeitung von Leiterplatten, Messtechnische Grundlagen, Elektronik
Programmiertechnik:Benutzeroberfläche, Programmieren mit vordefinierten Objekten, Definition eigener Objekte in C++
Informationstechnik:Baugruppen im Rechner erkennen, zusammenfügen und System konfigurieren, Standardschnittstellen und Erweiterungskarten einsetzen und programmieren, Schaltnetze und Schaltwerke mit Standardelementen und anwenderspezifischen Bauelementen realisieren, Controllersysteme programmieren und in der Automatisierungstechnik anwenden
KommunikationstechnikBetriebssystem anwenden, Systemsicherung und Installation beherrschen, Online-Dienste anwenden, Informationen bereitstellen und nutzen, Rechnernetze installieren und verwalten
Wahlpflichtbereich: 
Auswahl aus:Visual Basic
Excel
BWL
Digitaltechnik
Mediengestaltung und Präsentation
Datenbanken
Betriebliche Kommunikation
Speicherprogrammierbare Steuerungen SPS
PHP Programmierung
Java
Elektronik-Anwendungen

(Das Angebot ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Lehrerstunden)